Ich habe vergangene Woche auf der Hamburg Games Conference 2023 über unser Gehaltsmodell bei der celebrate company gesprochen. Drei Themen, über die wir diskutiert haben und eine wichtige Erkenntnis.
📈 Über Gehalt sprechen erhöht die Conversion Rate im Recruiting
Ich dachte immer, dass die Offenlegung des Gehalts in der Stellenausschreibung auch sehr viele Menschen verschreckt. Die Wahrheit ist aber auch: Die Leute, die sich dann bewerben, sind auch mit größerer Wahrscheinlichkeit bereit, zu diesem Gehalt zu arbeiten. Das spart Verhandlungen und sorgt für einen effizienteren Bewerbungsprozess.
👎 Wir unterschätzen, wie stark unsere Gehaltsfindungsprozesse durch Biases geprägt sind
In der Diskussion auf dem Panel ist mir klar geworden, dass ich noch viel öfter von Biases in meinen Urteilsfindungen geprägt bin, als ich dachte. Und das trifft auch beim Thema Gehalt zu. Richtig ist aber auch, dass kein Gehaltsmodell der Welt vor allen Biases schützt. Sich das bewusst zu machen, ist ein erster wichtiger Schritt.
🤝 Verhandlungsgeschick als Softskill wird überbewertet.
Als Führungskraft haben wir lange Zeit diejenigen besser bezahlt, die besser verhandeln können. Das ist eine der Quellen des Gender Pay Gaps. Wir haben deshalb bereits vor vielen Jahren ein Gehaltsmodell entwickelt, das auf Kompetenz und nicht auf Verhandlungsgeschick basiert.
💡 Meine wichtigste Erkenntnis
Die Erkenntnis ist nicht neu, aber eben sehr wichtig: Gehalt ist am Ende sehr weit unten in der Maslowschen Bedürfnispyramide. Das Gehalt ist zweifelsfrei wichtig, denn es ist ein Enabler für neue Mitarbeiter:innen. Aber das Gehalt ist KEIN Motivator auf Dauer. Mitarbeiter:innen müssen Lust auf das Unternehmen, das Team, das Produkt, den Kunden und die Kultur haben. Da ändert ein hohes Gehalt auch nichts dran. Vor allem langfristig nicht.
Danke nochmal an der Stelle an Florian Gontek, Dr. Andreas Michael Lieb, Susan J. Moldenhauer und Alexander Krug für die tolle Diskussion!
(© Foto: Rolf Otzipka)
Comentários