2023 war mit Abstand das krasseste Jahr meines Lebens. Ich bin so unendlich dankbar für meinen Sohn und die gemeinsame Zeit mit meiner Familie. Muttersein kann in Bezug auf den beruflichen Wiedereinstieg aber auch ein Wechselbad der Gefühle sein. Ganz besonders dann, wenn der Staat beschließt, dass Paare in der gemeinsamen Elternzeit nicht mehr zwei Monate jeweils Basiselterngeld beziehen können. Es ist eine Maßnahme die Frauen da trifft, wo sie am verwundbarsten sind und schränkt außerdem die Familienautonomie extrem ein.
Für Eltern, die auf das Basiselterngeld angewiesen sind, bedeutet dies den Verlust einer wertvollen Übergangsphase. Besonders einkommensschwache Paare, die gleichermaßen für ihr Kind sorgen wollen, werden durch diese Regelung unter Druck gesetzt. Ein Rollentausch innerhalb von 4 Wochen ist unrealistisch und belastet Eltern mit finanziellem Stress. Jeder mit Kind weiß, 4 Wochen sind ein Wimpernschlag in der Entwicklung eines Babys.
Diese Entscheidung ist nicht nur ein Rückschlag für die Gleichberechtigung, sondern beeinträchtigt auch die (mentale) Gesundheit von Müttern. Deutschland bietet kaum präventive (mentale) Gesundheitsangebote für Mütter nach der Geburt. Es fehlt an Unterstützung für den beruflichen Wiedereinstieg und die notwendige mentale Verarbeitungszeit.
Persönlich brauchte ich Monate, um mich physisch und mental von der Geburt zu erholen. Die zwei gemeinsamen Elternzeitmonate halfen uns, uns beruhigt und ohne Stress neu einzuspielen und gaben mir die Chance mir ohne Schuldgefühle Zeit für mich zu nehmen. Das war entscheidend, da ich mich zwar auf die Arbeit freute, aber mein Bewusstsein noch zu 150% allein in der Mutterrolle war. Diese Zeit gab mir Raum, meinen Mann beim Übergang zu unterstützen (er machte dann noch 3 Monate Elternzeit allein) und mich selbst wiederzufinden, bevor ich in Teilzeit zurückkehrte.
Hätten wir dasselbe ohne das Basiselterngeld gemacht? Ich weiß es nicht.
Ich hatte großes Glück, dieses Jahr Mutter geworden zu sein und ich habe noch größeres Glück so einen engagierten Partner an meiner Seite zu haben. Abgesehen davon, machte mir mein Unternehmen celebrate company den Wiedereinstieg durch meine 100% remote Stelle einfach. Ich konnte so weiterhin den Übergang von Mama- zu Papazeit mehr betreuen, als wenn ich ins Büro gemusst hätte. Das spart Zeit und Nerven. Außerdem wusste ich, dass mein Arbeitgeber und mein Team mich gemäß unserer familienfreundlichen Kultur bei dem Übergang unterstützen werden.
Viele andere Working Moms haben dieses Glück nicht.
💫 Für 2024 wünsche ich mir mehr familienfreundliche und frauenfreundliche Entscheidungen von unserer Regierung
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